Sicher in den eigenen vier Wänden
Jährlich ereignen sich
in Deutschland circa 230.000 Brände in Privatwohnungen. Rund 600
Menschen sterben dabei. Nach Expertenschätzung sind die meisten Unglücke
jedoch durch vorbeugende Maßnahmen vermeidbar.
Zu Hause fühlen wir
uns sicher, Gefahren lauern draußen. Wer das denkt, der irrt gewaltig:
Jedes Jahr passieren mehr tödliche Unfälle im eigenen Haus und Garten
als im Straßenverkehr! Der Alltag kennt viele gefährliche Fallen:
Verbrennungen, Ersticken, Stromunfälle, Verbrühungen et cetera.
Typische Brandursachen
im Haushalt
Elektrische
Geräte:
Fast jeder vierte Brand in Privathaushalten entsteht durch elektrische
Haushaltsgeräte. Häufig sind die Geräte einfach alt, haben technische
Defekte oder der Eigentümer behandelt sie nicht sachgemäß. Besondere
Gefahren gehen von
Heizgeräten, Heizdecken, Heizkissen und Bügeleisen aus.
Aber auch Geräte, die sich im Dauerbetrieb befinden, wie Kühlschränken
oder Tiefkühltruhen, können gefährlich werden: Neben einem Kurzschluss
kann über Jahre angesammelter
Staub zu einem Hitzestau führen und das Gerät in Brand
setzen.
Brände werden auch durch
Fernseher, Hi-Fi-Anlagen oder Küchengeräte ausgelöst.
Besonders problematisch ist, dass immer mehr Elektrogeräte im
Stand-by-Modus betrieben werden, also jederzeit betriebsbereit sind.
Dadurch wird nicht nur Strom verschwendet, sondern es erhöht sich durch
Überhitzen auch die Brandgefahr, wenn sich beispielsweise leicht
brennbare Materialien in der Nähe befinden. Ebenso brandgefährlich sind
Mehrfachsteckdosen,
wenn sie unsachgemäß behandelt werden oder einfach mangelhaft sind.
Beispielsweise können eine Staubschicht oder der Anschluss und Betrieb
von mehreren Geräten gleichzeitig einen Brand verursachen. Gefährlich
wird es immer dann, wenn zu viele Geräte mit hoher Stromaufnahme an
einer Steckdosenleiste angeschlossen sind. Heizlüfter, Waschmaschinen,
Wäschetrockner, Geschirrspüler, Elektrofondues oder Haushaltgrills
gehören nicht an Mehrfachsteckdosen, da jedes einzelne Gerät sehr
leistungsintensiv ist. Werden mehrere dieser Geräte an eine
Mehrfachsteckdose angeschlossen und gleichzeitig betrieben kann dies zu
einer Überlastung mit Hitzeentwicklung führen, die schließlich den Brand
auslöst. Mehrfachsteckdosen sind auf eine Leistung von rund 3.000 bis
3.500 Watt ausgelegt, ein Heizlüfter liegt schon bei 1.500 bis 2.000
Watt.
Feuerstellen und Heizgeräte:
Häufig wird unterschätzt, wie stark die Wärmequellen, wie
Kamine, Öfen, Heizstrahler– und lüfter,
Gegenstände in ihrer unmittelbaren Umgebung aufheizen und beispielsweise
leicht entzündliche Flüssigkeiten in Brand setzen. So entwickeln Benzin,
Äther oder andere leicht brennbare Reinigungsmittel bereits bei
Zimmertemperatur Dämpfe, die sich in Verbindung mit Frischluft
schlagartig entzünden können. Besonders
Stoffe und Textilien
fangen schnell Feuer, wenn sie sich zu nah an einer Leuchte befinden.
Große Aufmerksamkeit sollte vor allem auf
Kerzen liegen, die
sich in der Nähe von leicht entflammbaren Materialien wie Gardinen oder
Papier befinden.
Küche:
Die Küche ist Brandherd Nr. 1. Beim Frittieren und Braten können
Fette in Brand
geraten. Flammen aus der Bratpfanne oder Friteuse sollten niemals mit
Wasser gelöscht werden, weil dadurch eine Fettexplosion ausgelöst wird.
Ebenso birgt die nicht abgeschaltete
Herdplatte auf der
noch ein Topf oder eine Plastikschüssel steht, eine große Gefahr.
Brennbare Flüssigkeiten und
Spraydosen:
Benzin, Heizöl, Lösungsmittel, Alkohol, Lacke und andere leicht
entzündliche Flüssigkeiten stellen immer ein erhöhtes Brandrisiko dar.
Als Auslöser reicht bereits ein Bügeleisen, eine elektrische Heizung
oder ein Ofen.
Adventszeit
In der Weihnachtszeit glänzen Wohnungen im festlichen Schimmer von
Kerzenlicht und Christbaumbeleuchtung. In dieser besinnlichen Atmosphäre
erhöht sich das Brandrisiko erheblich. Ein ausgetrockneter
Weihnachtsbaum oder Adventskranz steht blitzartig in Flammen, eine
umgefallene Kerze kann die Wohnung in Brand setzen.
service:trends-Experte Ralf Ackermann warnt ausdrücklich vor echten
Kerzen am Weihnachtsbaum! Sie sind immer noch Brandursache Nr. 1 an den
Feiertagen. Doch auch bei elektrischer Weihnachtsbeleuchtung kann er
keine Entwarnung geben. Kerzen, ob elektrisch oder aus Wachs, sollten
nie unbeaufsichtigt brennen.
Wie sind
Wohnungsbrände vermeidbar?
Þ
Nehmen
Sie erste Anzeichen, die auf technische Defekte hinweisen ernst. Zum
Beispiel Brandgeruch oder das wiederholte Rausspringen der Sicherungen.
Die Stecker der Geräte sollten in diesen Fällen sofort aus der Steckdose
gezogen werden. Die Reparatur sollten Sie aber nicht selbst übernehmen,
sondern einem Fachbetrieb überlassen.
Þ
Da
elektrische Geräte, wie Fernseher oder Lampen, Hitze entwickeln, sollten
keine brennbaren Materialien in der Nähe stehen. Achten Sie in jedem
Fall auf die Angaben, die in der Bedienungsanleitung stehen.
Þ
Kabel
und offen zugängliche elektrische Leitungen dürfen keine Beschädigung an
der Isolierung aufzeigen.
Þ
Steckdosen und Lichtschalter sollten fest in der Wand verankert sein und
keine sichtbare Beschädigung aufweisen.
Þ
Brennbare Flüssigkeiten sollten nie in der Nähe von Feuerstellen oder
Hitzequellen stehen. Ist ein Gegenstand deutlich heißer als handwarm,
dann muss der Abstand noch vergrößert werden. Achten Sie auch hier auf
die Angaben in der Bedienungsanleitung, die als Angabe auf dem Produkt
stehen.
Þ
Schalten
Sie Geräte (Unterhaltungselektronik, Küchengeräte etc. soweit vorhanden)
über den Hauptschalter ab.
Þ
Stellen
Sie den Tannenbaum möglichst in einen mit Wasser gefüllten Ständer und
halten Sie geeignete Löschmittel bereit.
Þ
Lassen
Sie Kerzen nur unter Aufsicht brennen.
Þ
Stellen
Sie das Bügeleisen selbst bei kurzen Unterbrechungen bewusst in die
dafür vorgesehene Halterung des Bügelbretts und schalten Sie es aus,
wenn Sie den Raum verlassen.
Þ
Brandbeschleuniger: Lagern Sie kein brennbares Material im
Heizungskeller und hantieren Sie dort nie mit Lösungsmitteln!
Þ
Wechseln
oder reinigen Sie regelmäßig Ihren Filter in der Dunstabzugshaube,
ansonsten besteht die Gefahr, dass Fettrückstände Feuer fangen.
Þ
Rüsten
Sie Ihr Haus mit Rauchmeldern aus. Im Brandfall alarmiert er Sie
rechtzeitig. Viele Brandopfer sterben nicht in den Flammen, sondern an
den Folgen einer Rauchvergiftung. Übrigens: Rauchmelder sind ab 2014
Pflicht!
Þ
Stellen
Sie Adventskränze nicht auf brennbare Unterlagen oder brennbare Gefäße.
Þ
Nach
Silvester sind Weihnachtsbäume und Adventskränze sehr trocken und können
explosionsartig in Brand geraten. Zünden Sie deshalb die Kerzen nicht
mehr an.
Þ
Halten
Sie als vorbeugende Maßnahme stets Löschmittel, z. B. eine Löschdecke,
einen Handfeuerlöscher oder einen Wassereimer in Griffnähe. Berieseln
Sie kritische Stellen bereits bei Brandgeruch oder kleiner
Rauchentwicklung.
Ein Feuerlöscher
gehört in jeden Haushalt!
Da im privaten
Wohnbereich vor allem leicht brennbare Materialien, wie Holz, Textilien,
Fette, Lacke etc., zu finden sind, bieten Schaum- und Pulverlöscher im
Brandfall wirksamen Schutz.
Schaumlöscher
eignen sich zum Löschen fester Materialien sowie flüssiger Stoffe. Sie
ersticken Flammen durch Schaum, der sich wie ein dünner Film über den
Brandherd legt.
Pulverlöscher
eignen sich für feste Materialien als auch für brennende Gase. Das
feinpulvrige Salzgemisch erstickt die Flamme. Alle Familienmitglieder,
auch die Kinder, sollten schon vor dem Ernstfall wissen, wie der
Feuerlöscher bedient wird. Wer im Brandfall erst die aufgedruckte
Gebrauchsanweisung studieren muss, verliert wichtige Zeit. Ebenso
wichtig ist es zu wissen, für welche brennbaren Stoffe sich Ihr
Feuerlöscher eignet. Feste, flüssige oder gasförmige Stoffe sowie Fette
und Metalle sind jeweils in eine Brandklasse eingeteilt. Auskunft über
die Brandklasse geben die Piktogramme auf dem Gerät.
Äußerlich verändern Feuerlöscher sich kaum. Die Wirkung der Lösch- und
Treibmittel von Feuerlöschern lässt im Laufe der Zeit aber nach. Die
regelmäßige sachkundige Prüfung der Geräte ist deswegen unerlässlich.
Der Bundesverband der Brandschutz-Fachbetriebe (bvbf) in Kassel
empfiehlt spätestens alle zwei
Jahre eine Prüfung, um im Ernstfall die volle
Funktionstüchtigkeit zu gewährleisten. Ein Blick auf die Prüfplakette
gibt Auskunft darüber, wann die letzte Prüfung durchgeführt worden ist.
Bei der sachkundigen Prüfung durch den Kundendienst eines
Brandschutz-Fachbetriebes wird der Feuerlöscher geöffnet, das
Löschmittel entnommen und dessen Einsatzfähigkeit kontrolliert. Eine
rund 15-minütige Prüfung kostet zwischen 15 und 30 Euro.
Worauf ist
beim Kauf von Feuerlöschern zu achten?
Pulver- und Schaumlöscher kosten zwischen 25 und 120 Euro, je nach
Größe. Erhältlich sind sie im Baumarkt oder im Fachhandel.
Þ
Verwenden Sie nur geprüfte Feuerlöscher nach DIN EN 3 (früher DIN
14406).
Þ
Für den
Hausgebrauch empfehlen sich so genannte Wasser- und Schaumlöscher für
die Brandklassen A und B. Aber auch Pulverlöscher sind grundsätzlich
geeignet. Nachteil bei diesen: Das Pulver verteilt sich weiträumig und
führt im Vergleich zu Schaum zu deutlich höheren Verschmutzungen.
Þ
Feuerlöscher müssen über eine ausreichende Löschmittelmenge verfügen und
dürfen nicht zu schwer sein. Es gibt zwar schon Feuerlöscher ab zwei
Kilogramm, die haben allerdings nur eine geringe Wirkung.
Þ
Dauerdrucklöscher können nur ein einziges Mal verwendet werden und
müssen deshalb auch nicht geprüft werden. Sie erfüllen im Ernstfall zwar
ihren Zweck, müssen aber nach zwei Jahren ausgetauscht werden, auch wenn
sie nicht benutzt worden sind.
Wie verwendet man einen Feuerlöscher?
Þ
Nie
gegen den Wind! Sprühen Sie stoßweise von unten in die Glut und nicht in
die Flammen.
Þ
Halten
Sie Abstand und verteilen Sie das Löschpulver weiträumig.
Þ
Löschen
Sie Flächenbrände von vorne und von unten. Sprühen Sie immer auf das
Brandgut, nicht in die Flammen.
Þ
Wenn Sie
Flüssigkeiten löschen, wie zum Beispiel brennendes Fett oder schmelzende
Kunststoffe, löschen Sie die brennende Lache von oben nach unten.
Þ
Setzen
Sie bei größeren Bränden mehrere Feuerlöscher gleichzeitig und nicht
nacheinander ein.
Þ
Achten
Sie auf Rückzündung und verlassen Sie die Brandstelle nicht.
Þ
Unterschätzen Sie nicht die gesundheitliche Gefährdung durch Rauch- und
Brandgase.
Þ
Lassen
Sie den Feuerlöscher sofort nach Gebrauch wieder füllen.
Wie sinnvoll sind
Rauchmelder?
Die meisten Brandopfer
sterben nicht durch die Flammen an sich, sondern an einer
Rauchgasvergiftung. Der Alarm eines Rauchmelders warnt vor gefährlichem
Brandrauch, der sich lautlos und schleichend in der Wohnung ausbreitet.
Besonders nachts ist ein akustisches Signal wichtig, denn die meisten
Opfer werden im Schlaf von Brand und Rauch überrascht. Deshalb ist es
wichtig, dass die Gefahr schnell erkannt wird, denn bereits drei
Atemzüge giftiges Kohlenmonoxid führen zur Bewusstlosigkeit, nach etwa
zehn Atemzügen ist ein Mensch tot. Seit 2005 ist in Hessen gesetzlich
vorgeschrieben, dass bei Neu- und Umbauten Schlaf- und Kinderzimmer
sowie Flure oder andere Räume, die als Rettungswege dienen, mit
Rauchmeldern ausgestattet werden müssen. Bestehende Wohnungen müssen bis
zum 31.12.2014 nachgerüstet werden.
Worauf ist
beim Kauf von Rauchmeldern achten?
Rauchmelder können Sie im Elektrofachhandel, bei Brandschutzfirmen, in
Baumärkten und im Handel erwerben. Die Preise bewegen sich im Fachhandel
zwischen 20 und 40 Euro pro Stück.
Þ
Rauchmelder sollten über die CE-Kennzeichnung mit einem Hinweis auf die
DIN EN 14604 oder das VdS-Prüfzeichen verfügen.
Þ
Besonders gut eignen sich batteriebetriebene Rauchmelder, da sie auch
funktionieren, wenn der Strom ausfällt.
Þ
Batteriebetriebene Rauchmelder sollten einen Testknopf haben, damit man
jederzeit überprüfen kann, ob das Gerät noch funktionsfähig ist. Einige
Hersteller bieten sogar Geräte an, die sich erst anschließen lassen,
wenn eine Batterie eingelegt ist.
Þ
Meist
ertönt ein akustisches Warnsignal, wenn die Batterie ausgetauscht werden
muss. Normalerweise hält eine Batterie bis zu drei Jahre,
sicherheits-halber sollte sie aber jährlich ausgetauscht werden.
Wie gefährlich ist
elektrischer Strom?
Für den Menschen ist
nicht nur die Stärke der elektrische Spannung (angegeben in V = Volt)
gefährlich, sondern vor allem die elektrische Stromstärke (gemessen in A
= Ampere). Je nach Stromstärke führt die Wärmeentwicklung eines
Stromschlages zu inneren und äußeren Verbrennungen aller Schweregrade.
An den Stellen, an denen der Strom in die Haut eindringt, bilden sich
oft kleine, punktartige Verbrennungen. Für Laien kann es
lebensgefährlich sein, an defekten Geräten herumzubasteln, beschädigte
Leitungen gegen neue auszutauschen oder Installationen selbst
auszuführen.
Wie kann man
Unfälle mit Strom vermeiden?
Kabel und Stecker
Reparieren Sie nichts selber! Steckdosen, Verlängerungskabel und
Schalter sollten in einem guten Zustand sein. Damit das so bleibt,
sollten Sie beispielsweise nicht die Anschlussleitungen von Geräten am
Kabel aus der Steckdose ziehen. Außerdem sollten Sie festes Aufwickeln
und Knickstellen vermeiden.
Glühbirnen und Leuchtmittel
mit zu hoher Wattzahl können Lampen leicht zum
Überhitzen bringen und Ursache eines Brandes werden. Deshalb darf zum
Beispiel in eine Leuchte, die für eine 25-Watt-Glühbirne ausgerichtet
ist, keine 100-Watt-Glühlampe eingeschraubt werden. Unterbrechen Sie
beim Glühbirnenwechsel die Stromversorgung, entweder durch Abschalten
der elektrischen Sicherung im Sicherungskasten oder durch das
Herausziehen des Steckers aus der Steckdose. Es genügt nicht, den
Lichtschalter auszuschalten: Die Spannungsfreiheit an der Leuchte ist
damit nicht garantiert.
Durchgescheuerte Leitungen
können Leuchten und Metallgehäuse oder -rohre unter Spannung setzen und
zu einem elektrischen Schlag führen. Lassen Sie verdächtige Leuchten und
Leitungen regelmäßig überprüfen und tauschen Sie durchgescheuerte Kabel
aus bzw. lassen Sie sie austauschen.
Sicherungen
verhindern, dass das Stromnetz oder elektrische Geräte überlastet werden
und schützen wirksam vor Bränden. Reparieren Sie deshalb Sicherungen
nicht selbst und überbrücken Sie sie nicht.
Nagetiere
knabbern oft elektrische Leitungen an. Die Leitungen werden häufig bis
auf die Strom führenden Kupferadern zerstört. Das Berühren der
beschädigten Stellen stellt eine große Gefahr dar: Stromschlag und
Brandgefahr.
Das Schlimmste verhindern:
Beschädigte Leitungen unbedingt austauschen. Um Ihre
Leitungen zu schützen, können Sie sie hoch hängen oder am Boden durch
einen Kabelkanal beziehungsweise ein Leerrohr führen.
service: trends-Experte Ralf
Ackermann rät: Wenn es zu einem Brand kommt: Erst den
Stecker ziehen, dann löschen.
Gefahren in Bad und
Küche
Bad:
Wasser ist
ein besonders guter Stromleiter! Das bedeutet, dass es extrem gefährlich
werden kann, wenn Wasser in Verbindung mit Strom kommt.
Þ
Stecken
Sie alle Geräte aus, bevor Sie duschen gehen oder sich in die Badewanne
legen.
Þ
Kontrollieren Sie den Sicherheitsabstand zwischen den Steckdosen und der
Badewanne. Er sollte mindestens 60 cm betragen.
Þ
Legen
Sie alle elektrischen Geräte außer Reichweite und stabil ab, wenn Sie in
der Badewanne liegen, sodass diese nicht aus Versehen in Kontakt mit dem
Wasser kommen.
Þ
Benutzen
Sie im Bad keine elektrischen Geräte, wenn Sie nasse Hände haben.
Küche:
Þ
Trennen
Sie die Geräte vor dem Putzen vom Netz.
Þ
Tauchen
Sie Ihre Haushaltsgeräte, wie den Mixer, nicht ins Wasser, sondern
wischen Sie sie mit einem feuchten Tuch ab.
Þ
Lassen
Sie die Geräte nach dem Abwischen vollständig trocknen, bevor Sie sie
erneut verwenden.
Þ
Zuerst
das Gerät ausschalten, dann erst den Stecker aus der Steckdose ziehen.
Þ
Pro
Steckdose dürfen nur so viele Haushaltsgeräte angeschlossen werden, dass
alle zusammen 3.500 Watt nicht überschreiten. Ansonsten führt die
Verwendung von Multisteckern zu einer Überlastung oder sogar zum Brand.
Die Belastungsangabe in Watt (W) finden Sie auf dem Produkt bzw. der
Bedienungsanleitung. Ein Wasserkocher und eine Kaffeemaschine können
diesen Belastungswert bei gleichzeitiger Nutzung bereits überschreiten.
Staubablagerung und Einbau hinter Einbauschränken ohne ausreichende
Belüftung können die Brandgefahr ebenfalls begünstigen.
Wie sinnvoll ist ein
FI-Schutzschalter?
Haushaltssicherungen
schützen nicht automatisch vor einem elektrischen Schlag: Die
Sicherungen springen meist erst heraus, wenn ein Strom von mindestens
16 oder mehr Ampere fließt. Damit sind aber nur Leitungen und
Elektrogeräte geschützt. Lebensrettend wirken oft
Fehlerstrom-Schutzschalter, kurz: FI-Schutzschalter oder RCDs (für
residual current device): Das sind kleine, in den Wohnungsverteiler
montierte Geräte. Auch einzelne Steckdosen lassen sich mit mobilen oder
festinstallierten RCDs sichern.
FI-Schutzschalter (mit einem Auslösestrom zwischen 10 mA und 30 mA) sind
unverzichtbar, wenn
Þ
Wasser
und Strom in Kontakt kommen: Zum Beispiel im Bad oder bei Aquarien.
Þ
das
Risiko hoch ist, dass Stromleitungen beschädigt werden, etwa bei
Rasenmähern oder elektrischen Heckenscheren.
Þ
ein
Benutzer, zum Beispiel ein Kind im Kinderzimmer, die Gefahren des Stroms
nicht einschätzen kann.
Welche elektrischen
Geräte sind besonders gefährlich?
Elektrische
Lichterketten
sind als Weihnachts-, Wohnungs- oder Partybeleuchtung sehr beliebt. Sie
gehören gleichzeitig aber zu den Produkten, die besonders oft wegen
nachlässiger Ausführung vom Markt genommen werden müssen. Die Gefahr
eines Stromschlages ist bei unsachgemäßer Konstruktion und mangelhafter
Isolation groß und kann auch zum Brand führen.
Die Gefahr eines Stromschlages bei mangelhaften Lichterketten ist sehr
groß! Tipp von service: trends-Experte Jürgen Ripperger: "Achten Sie auf
das VDE-Prüfzeichen! Nur so gehen Sie sicher, dass Sie ein Produkt
kaufen, das bereits vor der Markteinführung streng kontrolliert worden
ist."
Mängel bei Lichterketten:
Leitungen sind nicht ausreichend isoliert,
Zugentlastungen der Leitungen fehlen oder die Stecker sind nicht
normgerecht. Häufig sind die Leitungen auch einfach viel zu dünn und
können entweder brechen oder sich unzulässig erwärmen. Das VDE-Institut
stellte bei Marktuntersuchungen von Produkten, die ausdrücklich für den
Außenbereich vorgesehen waren, eklatante Mängel fest: Entweder waren die
Dichtkappen der Glühbirnen undicht und konnten von Hand abgezogen werden
oder die verwendeten Stecker oder Netzteile waren nicht
feuchtigkeitsgeschützt. Bei Billigprodukten aus Fernost ist zudem der
Missbrauch von CE-, GS- oder anderen Sicherheitszeichen hoch. Inzwischen
werden vom VDE-Institut umfangreiche Marktkontrollen auch in
Zusammenarbeit mit dem Zoll durchgeführt, sodass man grundsätzlich dem
VDE-Zeichen vertrauen kann.
Brandgefahr:
Lichterketten können eine Brandgefahr sein, da Birnen oder andere
Leuchtmittel oft mit brennbaren Materialien überzogen werden, zum
Beispiel mit Papier, Lack oder Stroh. Diese Materialien erschweren die
Ableitung der Wärme. Es entsteht Stauwärme, die dazu führen kann, dass
das brennbare Material sich entzündet.
Strom –
draußen oder drinnen?
Prüfen Sie die Angaben
auf der Packung oder in der Bedienungsanleitung und vergewissern Sie
sich, ob Sie das Gerät auch draußen einsetzen dürfen. Es muss einen
Hinweis in deutscher Sprache geben. Geräte, die ausdrücklich nur für den
Gebrauch in Räumen bestimmt sind, dürfen nicht im Freien verwendet
werden. Denn sonst kann Feuchtigkeit eintreten, die einen Kurzschluss
verursacht. Besonders in der Adventszeit wird dieser Grundsatz oft
missachtet: Lichterketten, die ausdrücklich nur für den Wohnraum
bestimmt sind, schmücken Balkone oder Fichten und Tannen im Garten.
Lichterketten gibt es mit einer Netzspannung von 230 Volt oder mit einem
Transformator (24-Volt-Kleinspannung). Der Trafo-Betrieb hat den
Vorteil, dass Menschen nicht gefährdet sind, wenn sie ein Strom
führendes Teil berühren, zum Beispiel die Lampenfassung.
Auch Mehrfachsteckdosen
können riskant sein: Bei mangelhafter Fertigung und ungeprüften
Produkten kann schon einmal eine Schutzleiter fehlen. Zudem kann das
Anschlusskabel schlecht fixiert sein. Als Folge davon reißen die inneren
Leitungen ab und liegen frei: Im harmlosesten Fall gibt es dann einen
Kurzschluss. Es kann aber auch sein, dass die Leitungen verschmoren und
einen Brand auslösen. Im Zuge seiner Marktkontrollen stieß der VDE aber
auch auf Mehrfachsteckdosen, deren Leitungsadern brüchig waren und die
daraufhin sehr schnell überhitzen, da sie den Anforderungen der
möglichen Stromstärke nicht gewachsen waren. Ungeprüfte Produkte haben
außerdem Gehäuse, die leicht zerbrechen. Der Missbrauch von CE- oder
GS-Zeichen ist auch bei den Mehrfachsteckdosen häufig.
Bei billigen Kaffeemaschinen
kommt es vor, dass sich die Bodendeckung viel zu nah an der Elektronik
befindet. Minderwertiger Kunststoff wirkt zusätzlich brandbeschleunigend.
Auch minderwertige Tischgrills
können gefährlich werden: Der VDE stieß auf ein Gerät, bei dem der
Sicherheitsschalter fehlte. Dieser unterbricht normalerweise die
Stromzufuhr beim Herausnehmen des Heizstabes. Bei dem im Film gezeigten
Gerät glühte der Heizstab weiter. Brandgefahr!
Auch vor Haartrocknern
warnt der VDE, wenn sie über keinen eingebauten Temperaturregler
verfügen. Normalerweise schalten sie ab, wenn Haare oder Staub in die
Lüftung geraten. "Elektroschrott" verfügt nicht über solche
Sicherheitsvorkehrungen und fängt irgendwann an zu brennen.
Wo gibt es
Informationen über gefährliche elektrische Geräte?
Jeden Freitag veröffentlicht die EU-Kommission eine Übersicht über
gefährliche Produkte, die ihr von den einzelstaatlichen Behörden
gemeldet wurden (RAPEX-Meldungen). In dieser wöchentlichen Übersicht
sind alle Informationen über das Produkt, die von ihm ausgehende Gefahr
und die Maßnahmen zusammengefasst, die in dem betreffenden Land
ergriffen wurden. RAPEX ist das Schnellwarnsystem der EU für alle
gefährlichen Konsumgüter, mit Ausnahme von Nahrungs- und Arzneimitteln
sowie medizinischen Geräten. Erfasst werden sowohl Maßnahmen der
einzelstaatlichen Behörden als auch freiwillige Maßnahmen der Hersteller
und Händler.
Worauf ist beim Kauf von elektrischen Geräten zu achten?
Für alle europäischen
Länder gibt es einheitliche Sicherheitsstandards.
Sie sind an den nationalen Sicherheitszeichen, wie VDE, GS, TÜV,
(Deutschland) oder beispielsweise IMQ (Italien) und KEMA (Niederlande),
zu erkennen. Darüber hinaus muss jedes Elektroprodukt in Europa durch
den Hersteller mit der CE-Kenn-zeichnung versehen werden.
CE-Kennzeichnung:
Mit der CE-Kennzeichnung erklärt der Hersteller, dass sein
Produkt die Mindestanforderungen an Sicherheit und Gesundheitsschutz der
entsprechenden europäischen Richtlinien einhält. Als sichtbares Zeichen
der Übereinstimmung mit diesen Richtlinien müssen die Produkte das
CE-Kennzeichen tragen. Die CE-Kennzeichnung ist kein Sicherheitszeichen,
sondern für die Überwachungsbehörden gedacht.
GS-Zeichen: Im
Gegensatz zur europäischen CE-Kennzeichnung ist das GS-Zeichen ein
ausschließlich nationales (deutsches) Sicherheitszeichen. Es zeigt an,
dass eine zugelassene GS-Prüfstelle nach gründlicher Untersuchung
festgestellt hat, dass das Produkt alle Sicherheitsanforderungen
erfüllt. Die Prüfung ist für den Hersteller freiwillig und nicht vom
Gesetzgeber vorgeschrieben. Die Fertigung der Produkte mit GS-Zeichen
wird durch die GS-Prüfstelle überwacht. In Verbindung mit dem GS-Zeichen
muss immer auch die Prüfstelle genannt werden, die die Prüfung
vorgenommen hat. Ein Prüfzeichen allein mit den Buchstaben „GS“ ist
ungültig und unzulässig. Häufig sind solche Zeichen eine Fälschung.
VDE-Zeichen:
Elektrotechnische Produkte mit VDE-Zeichen sind anhand anerkannter
Normen, Richtlinien- und gesetzlichen Anforderungen vom Prüf- und
Zertifizierungsinstitut des VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik
und Informationstechnik) auf elektrische, mechanische und weitere
Gefährdungen geprüft worden. Die Fertigung von Produkten mit VDE-Zeichen
wird regelmäßig überwacht. Das VDE-Institut erteilt auch das GS-Zeichen,
das dann zusätzlich zum VDE-Zeichen auf dem Produkt aufgebracht werden
kann.
Woran erkennt
man sichere gebrauchte Geräte?
Bei Geräten, die Sie auf einem Flohmarkt oder einer Internet-Auktion
kaufen, dürfen keine Strom führenden Teile oder Leitungsenden frei
zugänglich sein. Auch die Elektro-Anschlussleitung muss unbeschädigt
sein! Sowohl Bedienungsanleitung als auch alle Zubehörteile sollten noch
vorhanden sein. Die Bedienungsanleitung sollten Sie vor dem Einschalten
Ihres neuen Gerätes unbedingt lesen. Bewahren Sie sie griffbereit auf
und beachten Sie die Herstellerangaben für den sicheren Umgang mit dem
Gerät sowie zu Wartung und Pflege.
Wer ist zuständig für
eine regelmäßige Inspektion der elektrischen Anlage im Haus?
Erst kürzlich hat der
Bundesgerichtshof in einem Urteil verkündet, dass eine regelmäßige
Inspektion der elektrischen Anlage im Haus nicht zu den Pflichten des
Vermieters gehört. Vermieter müssen zwar Mängel, von denen eine Gefahr
für die Mietwohnung ausgehen könne, unverzüglich beheben. Ohne konkreten
Anlass oder Hinweise auf Mängel bestehe jedoch keine regelmäßige
Überprüfungspflicht. Der Vermieter ist jedoch verpflichtet, die
„Mietsache“ in einem verkehrssicheren Zustand zu erhalten. Aus diesem
Anlass empfiehlt der Zentralverband des Elektrohandwerks Vermietern und
Hauseigentümern eine regelmäßige Kontrolle der elektrischen Anlagen
gemäß VDE-Bestimmungen. Das heißt: Einen so genannten E-Check. Dieser
zählt zu den umlegbaren betrieblichen Nebenkosten eines Mietobjekts.
Wie gefährlich sind
Gasgeräte?
Seit vielen Jahren
müssen Gasgeräte mit einer Flammenüberwachung ausgerüstet sein. Sie
sorgt dafür, dass die Gaszufuhr unterbrochen wird, wenn die Flamme
erlischt. Lassen Sie die Gasanlage und die Leitungen regelmäßig von
einem qualifizierten Techniker überprüfen. Legen Sie niemals selbst Hand
an!
Richtiger Umgang mit
Gasgeräten:
Þ
Lassen
Sie regelmäßig Ihren Kamin kontrollieren, damit ein vollständiger
Rauchabzug gewährleistet ist.
Þ
Kontrollieren Sie beim Kauf eines neuen Gerätes oder Ersatzteils für
Ihre Gasanlage, ob sie über das vom Gesetz vorgeschriebene
CE-Kennzeichen verfügt.
Þ
Ihr
Gasherd sollte mit einer Abzugshaube ausgestattet sein, die das Gas nach
außen leitet.
Þ
Kontrollieren Sie den Gummigasschlauch zwischen dem Schieber und dem
Gasherd auf Risse und undichte Stellen und lassen Sie ihn alle fünf
Jahre vom Fachmann austauschen.
Þ
Drehen
Sie den Gasabsperrhahn zu, wenn Sie für längere Zeit abwesend sind.
Þ
Gasflaschen mit Propan oder Butan werden überwiegend im Camping- und
Gartenbereich genutzt. Diese Flaschen sind so an Geräte anzuschließen,
dass die Verbindung dicht ist. Eine Dichtungsprobe keinesfalls mit einer
offenen Flamme durchführen. Im Handel sind so genannte Lacksprays zur
Überprüfung erhältlich.
Þ
Deponieren Sie Gasflaschen immer außerhalb des Gartenhauses oder
Campingwagens.
Þ
Gasflaschen dürfen nicht im Keller oder in tiefer gelegenen Räumen
gelagert werden. Austretendes Gas ist schwerer als Luft, sammelt sich am
Boden und kann explosive Gemische bilden.
Was reagiert man auf
Gasgeruch?
Wenn Sie im Hausflur oder in der Wohnung den typischen Geruch von Gas
feststellen, müssen Sie davon ausgehen, dass Gas austritt. Um eine
folgenschwere Explosion zu vermeiden, müssen sofort einige Maßnahmen
ergriffen werden.
Þ
Betätigen Sie keine elektrischen Geräte.
Þ
Klingeln
Sie nicht an der Wohnungstür, wenn Sie Ihren Nachbarn warnen. Machen Sie
durch Rufen aufmerksam.
Þ
Sperren
Sie nach Möglichkeit das Ventil zum Gaszähler ab oder schließen Sie den
Hauptgashahn im Keller.
Þ
Lüften
Sie das Gebäude, öffnen Sie Fenster und Türen.
Verlassen Sie mit
Ihren Mitbewohnern das Gebäude. |